Mein Name ist Schwester Birgitte Herrmann, und ich lebe seit Dezember 2013 hier im Kloster Esterwegen. Bereits seit 1970 bin ich Franziskanerin und bis heute entdecke ich ständig neue Facetten dieser kraftvollen und lebendigen Spiritualität. Der hl. Franziskus hält uns ganz nah am Evangelium, und so erfahre ich für mich selbst hilfreiche Wegweisung, die ich gern mit anderen teile.
Ursprünglich stamme ich aus dem hohen Norden unseres Landes, lebte aber nach meinem Ordenseintritt viele Jahre im Münsterland. Ursprünglich von ganzem Herzen Krankenschwester habe ich später an der Hochschule für Sozialwesen studiert und war als Sozialarbeiterin tätig, bis ich von meiner Ordensgemeinschaft gebeten wurde, die Ausbildung neuer Mitglieder zu begleiten. Dabei ist mir vor allem aufgegangen, wie ermutigend und bereichernd es für den eigenen Suchweg ist, sich auf die Fragen anderer einzulassen. Nach einigen Jahren in nationaler und internationaler Leitung unserer Gemeinschaft bin ich neu aufgebrochen zum Kloster Esterwegen, wo es wesentlich darum geht, absichtslos da zu sein und zu erinnern an die Menschen, die an diesem Ort unsagbares Leid erfuhren.
Außerdem bin ich als Supervisorin tätig für einzelne Personen, Gruppen und Teams im pastoralen und sozialen Bereich des Bistums Osnabrück. Auch wenn es dabei um berufliche Zusammenhänge geht, ist es doch der ganze Mensch, der nach neuen Perspektiven, nach Sinn und Antwort sucht.
Hier in Esterwegen mache ich die Erfahrung, dass es mehr Fragen als Antworten gibt, dass keine Bewertung oder Erklärung uns von unserer eigenen Verantwortung entbindet. Der Dialog und die Begegnung mit Menschen, die diesen Ort aus vielerlei Gründen aufsuchen, ist spannend, herausfordernd und bereichernd zugleich. |